„Die 800

Für Beyeler und sein Team aus engagierten Ingenieuren war dies kein einfaches Projekt. 17:00 Uhr: Ende des Arbeitstages auf der Werft vonTheo Steil Recycling in Köln – aber nicht für Peter Beyeler und seine Crew. „Heute müssen noch einige Dinge erledigt werden“, sagt Beyeler. „Die Installation dieses Babys ist kein Job von neun bis fünf.“

Dieses „Baby“ ist der Taurus ACS 873. ED4L, eine stationäre Scherballenpresse mit 800 Tonnen Schneidkraft, die vom CEG-Produktionswerk in Daverio in Norditalien für IUT Beyeler hergestellt wurde.

„Wir verkaufen Scheren mit einer Schnittkraft von 500 bis 1.400 Tonnen, aber die 800 ist ohne Zweifel mein Prunkstück.“ In den letzten zwei Jahren haben wir mehr als zehn Einheiten verkauft; nach Deutschland, Polen, Österreich, Schweiz, Tschechien und Ungarn.'

Um die Maschine von Daverio nach Köln zu bringen, ist ein außergewöhnlicher Transport von fünf LKWs und drei Tagen nötig. „Wohlgemerkt, das ist nicht nur eine Maschine, das ist eine Hochleistungsausrüstung.“ Insgesamt sprechen wir von fast 160 Tonnen, wobei das schwerste, einteilige Untergestell, 55 Tonnen wiegt. Dafür ist natürlich ein Schwerlast-Lkw erforderlich.“

Ein zweiter LKW trägt die Schere, ein dritter den Vorfülltrichter, ein vierter die Hydraulikeinheit auf einem Stahlrahmen, während der fünfte für kleinere Teile und Zubehör zuständig ist. Der Transport ist eine Sache, die Ausrüstung in Betrieb zu nehmen eine andere. Sobald eine Schere an ihrem Bestimmungsort angekommen ist, benötigen Beyeler und sein Team durchschnittlich sechs Tage, um die Maschine zu installieren und betriebsbereit zu machen.

Die Installation des Taurus 800 bei Theo Steil ist nicht anders. Der Unterschied besteht darin, dass die Maschine nur vorübergehend – sechs bis sieben Monate – auf dem Kölner Schrottplatz verbleibt und die bestehende Schere von Theo Steil ersetzt, die gerade gewartet wird. Beyeler: „Es war keine andere Schere verfügbar, also bot unsere eine Lösung.“

Sobald die Überarbeitung abgeschlossen ist, wird die Mannschaft zurückkommen, um die Taurus zu demontieren und zur Werft von Theo Steil in Stettin im Nordwesten Polens zu transportieren, wo sie erneut eine vollständige Installation durchführen wird.

Auf die Frage, wie sich die weltweite Ersatzteilknappheit auf sein Geschäft auswirkt, antwortet der Scherenpressen-Experte: „Wir sehen kaum Auswirkungen.“ Sicherlich hat jeder Probleme mit der Versorgung mit elektronischen Bauteilen, aber wir hatten immer genügend Teile auf Lager, was – egal ob Krise oder nicht – hilft, die Schmerzen zu lindern.“

Wie sieht es mit der Preisgestaltung aus? „Wie wir alle gesehen haben, sind Ressourcen knapper und teurer geworden, was sich auf die Herstellungskosten auswirkt. Beispielsweise haben sich die Kosten für 10-mm-Stahlplatten, die in unseren Geräten verwendet werden, verdreifacht. Wir haben keine andere Wahl, als diese Mehrkosten weiterzugeben. Ich gehe davon aus, dass Recyclingmaschinen in zwei Jahren bis zu 30 % teurer sein werden.

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