Ghana zahlt den Preis für unsere unerwünschte Kleidung

Westliche Ausgestoßene tragen zu den Überschwemmungsproblemen in Ghana bei und behindern die Modeindustrie des Landes, schreibt erTim Gossling

Das Abladen unserer unerwünschten Kleidung in Entwicklungsländern ist sogar schädlicher, als Ihr Artikel vermuten lässt (Hören Sie auf, Ihre Altkleider auf uns abzuladen, sagen ghanaische Bekleidungshändler der EU, 31. Mai). Wenn wir unsere nicht mehr benötigten Kleidungsstücke in bestimmten Wohltätigkeitsläden abgeben, werden sie zu riesigen Ballen gemischter Kleidung zusammengefasst und in Containerladungen an Orte wie Ghana verschifft.

Im ghanaischen Hafen Tema angekommen, werden sie dann von Markthändlern ersteigert, die sie mit nach Hause nehmen und den Inhalt in verkaufsfähige Produkte und Müll sortieren.

Der Müll landet, wie Sie sagen, in Kantamanto in Accra oder verstopft die Abflüsse und verschärft die Überschwemmungsprobleme Ghanas. Doch die verkaufsfähigen Kleidungsstücke werden von den Händlern auf der Straße verkauft – oft in „Bend-down-Stores“, wo sie einfach auf dem Boden ausgelegt werden. Dort können Passanten für ein paar Cedis Hemden, Shorts und andere Artikel kaufen.

Zusätzlich zum Schaden durch den Müll wird Ghanas eigene Bekleidungsindustrie auch durch die Unterbietung ihrer Preise durch den Secondhand-Markt stark geschädigt. Ghana hat eine gute Bekleidungsindustrie – ich habe mehrere in Ghana hergestellte T-Shirts, die von ausgezeichneter Qualität und gut gestaltet sind –, aber die Konkurrenz unterbietet sie bis zur Zerstörung. Wenn wir unsere Abfälle so freundlicherweise in Wohltätigkeitsläden bringen, sollten wir bedenken, dass das, was wir Entwicklungsländern tun, manchmal nicht nur von Vorteil ist.Tim GosslingCambridge

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